Baron Paul Déroulard ist eine literarische Figur von Agatha Christie. Von ihm berichtet Hercule Poirot in der Kurzgeschichte Die Pralinenschachtel.
Déroulard gehörte einer verarmten französischen Adelfamilie an und war ein prominenter französischer Abgeordneter, der vor dem Ersten Weltkrieg zu den erbittertsten Gegnern der katholischen Kirche gehörte. Da er gute Aussichten auf einen Ministerposten hatte, befürchteten Katholiken starke Anfeindungen.
Er trank und rauchte nicht, hatte aber eine Schwäche für Frauen und Schokolade. Er heiratete eine junge wohlhabende Dame aus Brüssel, deren Mitgift seinen politischen Zielen zugute kam. Die kinderlose Ehe endete abrupt, als Madame Déroulard bei einem Treppensturz ums Leben kam.
Paul erbte u.a. auch ein Haus in der Brüsseler Avenue Louise, in dem er einige Zeit später während eines Anfalls verstarb. Die Cousine seiner Frau, Virginie Mesnard, bat daraufhin Hercule Poirot, damals noch für die Brüsseler Polizei tätig, den Tod zu untersuchen, da sie Mord vermutete. Und tatsächlich gerieten zwei Männer in Verdacht, die Tat begangen zu haben, doch Déroulards Baronin Déroulard gesteht den Mord durch vergiftete Pralinen, da sie ihren Sohn wegen seiner antikatholischen Politik verabscheute und als einzige wusste, dass er für den Tod seiner Frau verantwortlich war. Außerdem wollte sie ihn hindern, Virginie ins Unglück zu stürzen.
Déroulard im Film[]
- 1993 wurde Paul Déroulard in der TV-Produktion Die Pralinenschachtel von James Coombes dargestellt.