Hercule Poirot ist eine Romanfigur der britischen Schriftstellerin Agatha Christie.
Seinen ersten Auftritt hatte Poirot in dem erstmals 1920 erschienenen Roman Das fehlende Glied in der Kette.
Familie und Lebenslauf[]
Poirot ist Belgier. Über seine Vergangenheit und seine Familie ist wenig bekannt. Erwähnt wird ab und an ein Bruder namens Achilles, Poirot selbst behauptet in Die großen Vier jedoch, dieser Bruder stamme aus dem Land des Mythos, er ist also möglicherweise gar nicht existent.
Poirot selbst nennt sich bon catholique und war für die belgische Polizei tätig (Die Pralinenschachtel), bevor er während des Ersten Weltkriegs als Flüchtling ins Exil nach Großbritannien ging. Behilflich dabei war ihm Emily Inglethorp, die ihm und sieben weiteren Flüchtlichen Unterkunft in Styles St. Mary gewährte.
Immer wieder wird er für einen Franzosen gehalten, was er stets versucht, richtig zu stellen, und wird mit ausländerfeindlichen Bermerkungen konfrontiert.
In England beginnt er, erfolgreich privat Kriminalfälle zu lösen. Dabei ist sein erster Erfolg die Aufklärung des Mordes an seiner Gönnerin Mrs. Inglethorp, was ihm einen gewissen Ruf einbringt. Zur Seite steht ihm dabei Captain Arthur Hastings, den er in Belgien kennen lernte und zufällig wiedertrifft. Poirot zieht nach London und wird bald darauf von der britischen Regierung in einer delikaten Angelegenheit zu Rate gezogen (Der entführte Premierminister). Regelmäßig hat er Kontakt zu Hastings, nach Kriegsende ziehen die beiden zusammen und Poirot baut seinen Ruf als genialer Detektiv weiter aus.
Aussehen und Gewohnheiten[]
Poirot hat grüne Augen, die bei Aufregung wie Smaragde leuchten. Er ist ausnehmend stolz auf seinen Schnurrbart sowie auf seine „kleinen grauen Zellen“, die ihm die Lösung seiner Fälle ermöglichen. Poirot besitzt einen übersteigerten Ordnungssinn, seine Kleidung ist stets so makellos, als ob ein einziges Sandkorn ihm mehr Schmerzen zufügen könnte als eine Kanonenkugel. Seine kleine, dandyhafte Erscheinung, die ein Eierkopf abrundet, führt ab und zu dazu, dass er von Fremden nicht ernst genommen und mitunter wie ein Friseur aussehend wahrgenommen wird, was ihm manchmal einen psychologischen Vorteil einbringt.
Poirot raucht gelegentlich winzige russische Zigaretten und sammelt die gebrauchten Zündhölzer in einem Porzellantöpfchen.
Poirot hasst Schiffsreisen, da er stark von der Seekrankheit geplagt ist. Dennoch begibt er sich immer wieder an Bord von Schiffen.
Er selbst nennt sich gern Papa Poirot, so zum Beispiel gegenüber Mary Marvell oder Millicent Castle Vaughan.
Poirot und zwischenmenschlische Beziehungen[]
Frauen[]
Wie sein literarischer Vorgänger Sherlock Holmes, ist Poirot ein eingefleischter Junggeselle.
- In manchen Geschichten offenbart sich Poirots zarte Romanze mit der russischen Kleinkriminellen Vera Rossakoff, die sich als eine während der russischen Revolution nach England geflohene Gräfin ausgibt. Ansonsten bewahrt der belgische Detektiv der Damenwelt gegenüber meistens einen klaren Kopf.
- Ariadne Oliver
- Felicity Lemon
Männer[]
- Captain Arthur Hastings
- Inspektor James Japp
- Alfred Wright
Poirot im Film[]
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